Kontinuität und Wandel
2019 erreichten die Entnahmen von Blutstammzellen für unverwandte Empfänger den Höchststand des Vorjahres, die Kontrolltypisierungen nahmen leicht zu. Im Bereich zelluläre Therapien ist Blutspende SRK Schweiz mit ihrem Expertenwissen gefragt.
Kommt eine Person im Schweizer Register für eine Spende infrage, veranlasst Blutspende SRK Schweiz eine Kontrolltypisierung, bei der die HLA-Merkmale nochmals überprüft werden. 2019 war dies bei 273 Personen der Fall (2018: 260), was einem Anstieg um 5 Prozent entspricht.
Zu eigentlichen Entnahmen von Blutstammzellen für unverwandte Empfänger kam es 2019 in 61 Fällen. Das sind gleich viele wie im Vorjahr, als ein Höchststand erreicht wurde. Dabei gab es zwei Folgeentnahmen: Zwei Spender spendeten zum zweiten Mal.
Vier Entnahmen waren für Patienten in der Schweiz bestimmt, die anderen für Patienten in der ganzen Welt. Dies ist auf die grosse Diversität des Schweizer Registers zurückzuführen.
Geschwindigkeit zählt
Ärztinnen und Ärzte benötigen für ihre Patienten in der Regel möglichst schnell einen passenden Spender. Blutspende SRK Schweiz überprüft und verbessert daher laufend ihre Prozesse.
2019 gelang es, in einem regionalen Pilotprojekt eine wesentliche Beschleunigung bei der Kontrolltypisierung zu erreichen. 2020 ist die Umsetzung in weiteren Teilen der Schweiz geplant.
Transplantationen in der Schweiz
Bei der Beschaffung von Transplantaten hat Blutspende SRK Schweiz mit ihren Dienstleistungen eine Drehscheibenfunktion inne: Sie sucht nach passenden Spenderinnen und Spendern für Patienten in der Schweiz und in der ganzen Welt und ist für die termingenaue Bereitstellung der Transplantate verantwortlich.
2019 gingen bei Blutspende SRK Schweiz 247 Suchaufträge von Schweizer Transplantationszentren ein, was einer leichten Zunahme entspricht (2018: 230).
Insgesamt wurden 2019 in der Schweiz 264 Transplantationen mit verwandten (111) und unverwandten (153) Spendern durchgeführt (2018: 258 total). Die Transplantationen von Fremdspenden nahmen demnach gegenüber dem Vorjahr um neun zu (2018: 144).
Nachdem die haploidentische Transplantation über mehrere Jahre eine starke Zunahme verzeichnet hatte, ist sie seit 2016 stabil geblieben.
Zelluläre Therapien
Zelluläre Therapien sind im Zunehmen begriffen. In der Schweiz sind Therapien mit CAR-T-Zellen bisher jedoch nur in speziellen Fällen von Blutkrebserkrankungen zugelassen.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat nun Zulassungskriterien erstellt, und Blutspende SRK Schweiz arbeitet zusammen mit dem wissenschaftlich-medizinischen Gremium «Swiss Blood Stem Cell Transplantation and Cellular Therapy (SBST)» an den Anforderungen für ein CAR-T-Evaluationskonzept. Schon jetzt führt Blutspende SRK Schweiz für die laufenden Therapien das Data Management durch.