Stabilisierung des Blutbedarfs

2019 lag der Blutbedarf in der Grössenordnung des Vorjahres.

Über die letzten Jahre ging der Bedarf der Spitäler an Blutprodukten konstant zurück, das Patient Blood Management fand in der Schweiz immer grössere Verbreitung. 2019 stabilisierte sich der Blutbedarf seit langer Zeit zum ersten Mal. Dies weist darauf hin, dass sich das Patient Blood Management nun breit durchgesetzt hat.

Talsohle erreicht

2019 war der Bedarf an Konzentraten roter Blutkörperchen, den Erythrozytenkonzentraten (EK), dem wichtigsten Blutprodukt, mit knapp minus 0,3 Prozent praktisch auf gleicher Höhe wie 2018. Der Bedarf an Plättchenkonzentraten nahm um 6,8 Prozent ab, nachdem er 2018 um 3,9 Prozent gestiegen war. Der Bedarf an Plasma lag 7 Prozent unter dem Vorjahr (2018: plus 4,3 %).

Der über Jahre anhaltende Rückgang des Bedarfs an Erythrozytenkonzentraten dürfte die Talsohle erreicht haben. Es wird sich zeigen, ob der Bedarf aufgrund des demografischen Wandels wieder zunehmen wird. Bereits heute werden fast zwei Drittel aller Bluttransfusionen von über 65-jährigen Patientinnen und Patienten benötigt, deren Anteil an der Bevölkerung steigt.

Spezialfall Plättchenbedarf

Der Bedarf an Erythrozytenkonzentraten, die 42 bis 49 Tage haltbar sind, ist dank der nationalen Steuerung der Blutbeschaffung weitgehend planbar, unvorhersehbare Schwankungen können abgefangen werden.

Ganz anders ist die Situation bei den Plättchenkonzentraten. Plättchen werden vor allem kurzfristig benötigt, wenn Patientinnen und Patienten eine Organtransplantation erhalten. Plättchen sind jedoch nur maximal sieben Tage haltbar. Die regionalen Blutspendedienste stützen sich hier auf sehr flexible Spenderinnen und Spender, die für eine Plättchenspende, die bis zu zwei Stunden dauern kann, zur Verfügung stehen.